Homepage: Ansgar van Olfen

 

Mein Namenspatron der Heilige Ansgar

Bild: Hl.  Ansgar,  Priorat Nütschau
Bild: Hl. Ansgar, Priorat Nütschau

Kurzfassung

St. Ansgar (geb. 801, engl. Oscar, frz. Anschaire, Fest am 3. Februar) war Benediktinermönch in Corbie an der Somme und Mitgründer der Abtei Corvey an der Weser. Er wurde erster Erzbischof von Hamburg (Wiedererrichtung des Bistums nach Abtrennung vom Bistum Osnabrück im Jahre 1995) und machte ausgedehnte Missionsreisen nach Skandinavien. Aufgrund der Wikingerangriffe auf den unsicheren Vorposten an der Elbe mußte er sich nach Bremen zurückziehen, wo er 865 starb und im Dom bestattet wurde. Er wird als der "Apostel des Nordens" verehrt. Gilt in Hamburg als Heiliger der ungeteilten Christenheit. Seine Heiligkeit besteht meines Erachtens vor allem darin, das er trotz vieler Rückschläge und geringer Erfolge, nie aufgehört mutig den Glauben zu verkünden.

Langfassung

Der Name Ansgar oder Oskar bedeutet "Speer Gottes". Es ist gleichsam eine Vordeutung für das, was dieser Mann wurde, nämlich "Apostel des Nordens". Er wurde aber nicht, wie er es sich so heiß gewünscht hatte, zum Blutzeugen. Dennoch kann er als Märtyrer gelten durch das Zeugnis seines schweren Lebens; denn er nahm sein Kreuz willig auf sich und folgte Christus nach. Das Leben Ansgars ist uns durch seinen Schüler und Nachfolger, den hl. Rimbert, getreulich übermittelt worden. Im folgenden zitieren wir daraus.
Ansgar ist geboren im Jahre 801. Monat und Geburtsort kennt man nicht. Über seine Herkunft ist fast nichts bekannt. Mit fünf Jahren verlor er seine fromme Mutter, wenig später brachte sein Vater ihn zur Ausbildung in die nordfranzösische Benediktinnerabtei Corbie. Hier wuchs er mit einer Schar junger Sachsen auf. Der lebhafte, sehr beeindruckbare Knabe hatte zwei Erlebnisse in frühester Jugend, die ihm seinen späteren Weg wiesen. Er hatte ganz wie andere Jungen Umgang mit seinen Altersgenossen und beschäftigte sich in kindlicher Sorglosigkeit gern mit Spielen und Streichen, so steht in seiner Biographie zu lesen. Da hatte er nachts eine Traumerscheinung, die ihn so sehr beunruhigte, daß er sich von Grund auf wandelte. Einige Zeit später, als sein religiöser Eifer wieder nachließ, "erschütterte und erschreckte ihn aufs tiefste der Tod des großen Kaisers Karl (am 28. Januar 814). Er hatte ihn selbst in all seiner Machtfülle gesehen". Der Kaiser pflegte nämlich auf seinen Reisen mehrmals in Corbie zu residieren. Wahrscheinlich hatte Ansgar als junger Mönch von dem mächtigen Kaiser nachhaltige Eindrücke empfangen. So wurde sein Tod für ihn zum Menetekel... "er ging in sich... sagte allem Leichtsinn ab... wandte sich dem Dienst des Herrn zu und mühte sich in Gebet, Nachtwachen und Enthaltsamkeit. In diesem unablässigen Ernst starb die Welt ihm ab und er der Welt".
Nach der Gründung von Neucorbie - Korvey an der Weser - im Jahre 822 wurde Ansgar dorthin versetzt. Er war hier ebenfalls als Lehrer tätig wie schon im Mutterkloster und empfing jetzt die Priesterweihe. Als König Harald von Dänemark, der sich mit Frau, Sohn und Gefolge feierlich in der Albanskirche in Mainz hatte taufen lassen, den neuen Kaiser Ludwig den Frommen um einen Missionar für sein Volk bat, schlug der Abt von Korvey Ansgar vor. Ansgar, "der vieles für den Namen des Herrn zu leiden wünschte", folgte ohne Zaudern dem Ruf, was keineswegs so selbstverständlich war, wie man annimmt. Denn, wie Rimbert schreibt: "es galt damals für abscheulich und unrecht, jemanden gegen seinen Willen zu einem Leben unter Heiden zu zwingen..." Und von da an kannte Ansgar sein ganzes Leben lang keinen anderen Beruf, als Apostel zu sein. Der neue Missionar zog nach Dänemark, mußte aber schon bald mit dem König zusammen auf Reichsgebiet ausweichen, weil die wilden Dänen keinen Sinn für die Botschaft des Friedens hatten. 829 baten die Schweden den Kaiser um Missionare und wiederum wurde Ansgar ausgewählt. Das Schiff fiel in die Hände von Seeräubern und Ansgar erreichte mit dem einzigen ihn begleitenden Klosterbruder die Stadt Birka völlig mittellos und ausgeplündert - alle Geschenke für den König sowie die mitgeführten Bücher waren verloren gegangen. Wiederum war der Erfolg seiner anderthalb Jahre dauernden Tätigkeit äußerst gering. Nur wenige hatten sich taufen lassen. Immerhin hatte er eine kleine christliche Gemeinde bilden können. 831 reiste Ansgar zum Kaiser und erstattete ihm Bericht. Ludwig der Fromme führte nun den alten Plan seines Vaters aus, für die Missionierung der nördliche Völker in Hamburg ein eigenes Bistum zu gründen. Ansgar empfing als Abzeichen seiner erzbischöflichen Würde das Pallium und wurde zum päpstlichen Legaten für den Norden bestellt.
Er baute eine Domkirche, ein daran anschließendes Kloster, das er mit Mönchen aus Korvey besetzen ließ, und gründete eine Schule, in der er losgekaufte, junge Dänen zu Missionaren ausbilden ließ. Auch in Turholt gründete er eine Missionarsschule, aus der sein Schüler und Biograph Rimbert hervorging. Aber schwere Rückschläge trafen sein Werk: Die Normannen fielen plündernd und brennend in Hamburg ein, das sie 845 gänzlich zerstörten. Turholt ging durch die Reichsteilung an Karl den Kahlen, und damit verlor Ansgar die Einkünfte, aus denen er seine Missionsarbeit hauptsächlich bestritten hatte. Hunger und Elend vertrieben viele Brüder, der Erzbischof irrte obdachlos umher, bis 864 Hamburg mit Bremen zu einer Diözese vereinigt wurde und Ansgar als ihr Oberhirte von neuem mit seiner Arbeit beginnen konnte. Es blieb ihm indessen nur noch wenig Zeit. Eine lange, schwere Krankheit schwächte seine Kräfte.
Am Feste der Erscheinung im Jahre 865 fühlte er seinen Tod nahen, bereitete sich aufs sorgfältigste vor, ordnete alle Angelegenheiten der ihm anvertrauten Herde, erbat vom Kaiser in einem Schreiben die weitere Unterstützung und starb am Lichtmeßtag des gleichen Jahres inmitten seiner Mönche. "Es war ein einmütiges gemeinsames Trauern und Klagen; am innigsten aber beweinten ihn die Priester, Waisen, Witwen, Unmündigen und Armen." Dem Heiligen war trotz seiner Bereitschaft zum Martyrium der Verfolgung nur das verborgene Martyrium im Dienste für die Kirche zuteil geworden.
Sein Werk setzten seine Nachfolger fort. "Kirchen und Klöster wurden ihm geweiht, Feste ihm zu Ehren gehalten. Und sanken in der Reformation auch seine Altäre dahin, so darf doch nie das Andenken eines edlen Mannes untergehen, der, wie wenige, der Wohltäter so vieler Jahrhunderte geworden ist.", sagte ein evangelischer Christ von diesem Apostel des Nordens, der einer der bedeutendsten Vorkämpfer für den Siegeszug des Christentums war.

Dargestellt wird der hl. Ansgar mit Pelz im Bischofsgewand, von bekehrten Heiden umgeben.

Die Diözese Osnabrück (aus der ich gebbürtig stamme - Anmerkung von mir) fühlt sich ihm besonders verbunden, und alljährlich wird er an seinem Todestag von den Gläubigen besonders festlich gefeiert.

Text zum größten Teil übernommen aus "Das große Buch der Heiligen", © Südwest Verlag München, 3. Auflage 1979, Seite 85

Weitere Links zum Thema Heiliger Ansgar

 

www.van-Olfen.de